Wohnmobilreise durch Nord-, Mittel- und Südamerika

1,5 Jahre Wohnmobilreise durch Amerika.
© Ottenweinerts
Unsere Mitglieder, Susa Ottendorfer und Siegfried Weinert, sind bekannt als die „Ottenweinerts" aus Niederösterreich, sind anderthalb Jahre lang mit ihrem eigenen Wohnmobil durch Amerika gereist. Nach etwa zwei Jahren Vorbereitung und einer einmaligen Verschiebung der Reise aufgrund von Corona haben sie ihr Wohnmobil von Hamburg nach Kanada verschifft und die Reise konnte beginnen. Wir haben den Ottenweinerts einige Fragen zu dieser sehr besonderen Reise gestellt.
Was war die Motivation für diese Reise?
Wir waren schon immer „reiselustig“. Über die Jahre hinweg waren wir immer wieder mit Miet-Wohnmobilen unterwegs (Namibia, Neuseeland, Island, Chile, Europa, ...). Schon während dieser Reisen war klar, dass wir einmal mit unserem eigenen Wohnmobil eine ausgedehnte Reise machen wollen. 2016 war es dann soweit, dass wir den Bau unseres „Krassen Pferdes“ in Auftrag gaben und nach einigen Test- und Probefahrten innerhalb Europas die Planung für die „große“ Reise begannen. Reisen und die Begegnungen mit anderen Menschen, Kulturen und deren Geschichte öffnen und erweitern den persönlichen Horizont und schaffen Momente für lang anhaltende Erinnerungen.

Wann hat die Planung begonnen? Wie lange dauerten die Vorbereitungen?
Bedingt durch Covid hat sich die Reise um ein Jahr verschoben. Unterm Strich hat die Vorbereitung rund zwei Jahre gedauert. Viele Bücher gelesen, im Internet recherchiert, Fahrzeugvorbereitung (Anden-Fit machen, Ersatzteile zusammentragen, Kleidung auswählen, Wohnmobilausrüstung immer wieder adaptiert, ...), Verschiffung planen, ...

Was hat die Reise gekostet?
Die Kosten für die knapp 1,5 Jahre (16,5 Monate) beliefen sich auf rund € 85.000.-. Diese Summe inkludiert alle Eintritte für Museen, Nationalparks, Vergnügungsparks, etc, alle Übernachtungskosten (Campingplätze), Tanken, Gebühren für Autobahnen, für die Grenzübertritte und eventuelle landesspezifische Versicherungen, Reparaturen und generell die Lebenshaltungskosten, und auch den Segeltörn von Panama nach Kolumbien. Nicht inkludiert sind hier die Verschiffungskosten (Hamburg-Halifax, Panama-Cartagena, Montevideo-Hamburg), die Flüge (Wien – Halifax und Buenos Aires – Wien), und die 11-tägige Kreuzfahrt in die Antarktis.

Besonders die Verschiffung?
Die Verschiffung von Europa (Hamburg) nach Kanada Halifax) bzw. von Uruguay (Montevideo) zurück nach Europa (Hamburg) hat je Route rd. € 4.500,00 gekostet. Wobei anzumerken ist, dass dies ein Transport via RoRo war, da unser Wohnmobil zu groß für einen Container ist. Extrem teuer ist die Verschiffung von Panama nach Kolumbien (hier ist der Landweg via Panamericana durch den Darien Gap unterbrochen). Der Transport dauert nur einen Tag, die Kosten belaufen sich auf rd. USD 5.000,00.

Wie hoch waren die Kosten die Sie für die einzelnen Reisetage geplant hatten?
Wir hatten hier keine detaillierte Planung – wir hatten ein Gesamtbudget plus eine Notfallreserve, und das ist sich gut ausgegangen. Wir haben genaues Kassabuch geführt und waren somit immer up-to-date bezüglich unserer Finanzen.

War die Dauer der Reise so geplant oder haben sich im Lauf der Reise Änderungen ergeben?
Eine grobe Reiseplanung gab es, aber wir wussten von Anfang an, dass es immer wieder Anpassungen und Adaptierungen sowohl vom zeitlichen Ablauf als auch von der Route geben würde. Eigentlich wollten wir ja über Mittelamerika wieder zurück nach Nordamerika, die West-Hälfte der USA und Alaska besuchen und dann quer durch Kanada wieder zurück nach Halifax. Das war wohl zu ambitioniert, dafür hätten wir nochmals 1,5 Jahre benötigt.
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Hatten Sie auch Momente, wo Sie Angst hatten?
Es gab auf der ganzen Reise drei Momente die man als beängstigend bezeichnen kann. Unser Erlebnis in Kolumbien bei einem versuchten Überfall der FARC, ein Straßenraub in Ecuador und die Erlebnisse rund um die Straßenblockaden in Peru auf Grund der innenpolitischen Situation. In Kolumbien und in Ecuador liefen die Ereignisse so rasch ab, dass zum echten „Angsthaben“ nicht wirklich viel Zeit blieb.

Was war das wichtigste „Ding“ auf Ihrer Reise?
Schwierig darauf eine Antwort zu finden. Wenn man „gute Laune, Neugier und Optimismus“ als „Ding“ bezeichnen kann – dann sind es diese drei Eigenschaften. Wenn man es aus der Sicht des Vorwärtskommens betrachtet, dann ist es natürlich ein verlässliches Transportmittel und Hilfsmittel der Navigation und Routenplanung. Nicht unerheblich sind auch Fernreise-taugliche Kommunikationsmittel sowie Foto- und Videogeräte.
Betrachtet man das wichtigste „Ding“ aus der Perspektive, was täglich einen hohen Stellenwert einnahm, dann sind es die Kombination aus Kaffeemaschine, dem Fahrzeug und der Fotoapparate.
Aber unsere „Bibel“, sozusagen, war die App „IOverlander“ – die können wir nur wärmstens empfehlen. Tipps für sichere Übernachtungsplätze, Tankstellen, Mechaniker, Restaurants, Ausflüge, aber auch Warnungen haben wir aus dieser App, wo wir dann auch fleißig unseren Beitrag geleistet haben und Bewertungen geschrieben haben.

Gab es einen Punkt auf der Reise, wo sie die Reise hinterfragt haben oder abbrechen wollten?
Im Grunde genommen gab es so einen Moment nicht, nicht mal in Kolumbien oder Ecuador nach den Überfällen. Wie wir dann das dritte Hoppala erlebt haben, in Peru mitten im Nichts in einer winzigen Ortschaft für 5 Tage festsitzend, haben wir uns schon kurz gefragt „was machen wir hier eigentlich?“. Aber an einen Abbruch der Reise haben wir auch hier nicht gedacht. Es gab Augenblicke und auch Phasen, wo das Reisen mühevoll war, vor allem auf den vielen, vielen „ripios“, den mega-schlechten Schotterstraßen in Südamerika, aber mit der erforderlichen Flexibilität und Geduld war alles zu meistern.

Würden Sie die Reise so noch einmal machen?
Ja – definitiv! Es gab unzählige schöne und interessante Momente und Begegnungen, die man nicht missen möchte.

Wohin geht die nächste Reise und wie lange?
Wir überlegen uns gerade Australien als nächstes Ziel. Andererseits fehlt uns aber auch noch der Westen der USA und Kanada. Fest steht in jedem Fall, dass es eine nächste Reise gibt.
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Positive Erfahrungen:
ottenweinerts.blog/die-plus-seite
 
Zahlen, Daten, Fakten und Statistik:
ottenweinerts.blog/2023/09/17/ein-paar-zahlen-fuer-unsere-statistikfreunde-some-numbers-for-our-friends-who-like-statistics
 
Weil Menschen immer wieder im Mittelpunkt der Reise standen:
ottenweinerts.blog/2023/10/22/231022-menschen-people
 
Karten und Routen:
ottenweinerts.blog/maps

Videoclips von der Reise (und ein wenig mehr) auf youtube „ottenweinerts“:
youtube.com/@ottenweinertsnever-come-ba2833?si=ELPyoEVU4pDH_fp8

Ottenweinerts, das Logo und „never-come-back-tours“:
ottenweinerts.blog/2023/10/17/231017-ottenweinerts-logo

Die Route:


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