Camping Revue 5/2022

Während diese neue Ausgabe der Camping Revue ausgeliefert wird, sind viele von uns noch „auf Achse“, erkunden neue faszinierende Regionen oder lassen es sich im Mobil, Caravan oder Zelt einfach nur gutgehen. Bald jedoch startet wieder die Schule – und damit gehen nicht nur für viele junge Leute die Ferien zu Ende, sondern auch für zahlreiche Eltern oder Großeltern, die zu Hause ihren Verpflichtungen nachkommen müssen. Doch dann gibt es auch die Glücklichen, die sich – aus welchen Umständen auch immer – nicht an Ferien oder andere Regeln halten müssen und auch im September, Oktober oder sogar November wochenlang unterwegs sein können – so es die Geldbörse erlaubt.

Dass das Reisen in der Nebensaison zahlreiche Vorteile mit sich bringt, liegt auf der Hand. Die Preise sind zumeist niedriger, große Sehenswürdigkeiten nicht so überlaufen und in den südlichen Regionen hat die Sommerhitze schon nachgelassen. Vor der Pandemie hatte ich immer wieder Gelegenheit, diese Vorteile auszunutzen. Einmal reiste ich ausgerechnet in einem kalten Jänner ins italienische Ravenna, um mir die dortigen Kunstschätze möglichst ungestört ansehen zu können. Freilich musste ich vorher prüfen, ob Museen und andere Einrichtungen auch tatsächlich geöffnet sein würden. Das waren sie – und ich hatte zum Beispiel die berühmten byzantinischen Mosaiken von San Vitale und das Grabmal des Theoderich für mich alleine.
 

Ein anderes Mal reiste ich Ende Oktober an die spanische Costa de la Luz jenseits der Straße von Gibraltar. Angenehme Temperaturen um die 25 Grad und ein wohlig temperiertes Meerwasser machten den Aufenthalt ebenso zum Vergnügen wie der scheinbar endlos lange, menschenleere Sandstrand, den ich barfuß für ausgedehnte Spaziergänge nutzen konnte. Überhaupt scheint der Herbst gegenüber dem Frühjahr einige Vorteile zu besitzen, vor allem, wenn es in südliche Regionen geht. Das Meer hat sich dort während der Sommermonate ordentlich aufgewärmt, während es das Baden in den ersten Monaten des Jahres mit häufig noch ziemlich frostigen Temperaturen zu einem Abenteuer macht. Dazu kommen die neuen Herbstferien in Österreich, die eine Reise Ende Oktober auch dann möglich machen, weil die Kinder Ferien haben.

In Österreich selbst sind der September und der Oktober ideal für Ausflüge zu Seen und Bergen. Erst ab dem November muss man hierzulande aufpassen, denn vielerorts sind touristische Attraktionen geschlossen und sperren erst im Advent wieder auf. Aber auch das sollte heutzutage kein Hindernis sein, kann man doch im Internet schon bei der Planung einer Tour vorab Erkundigungen über die Öffnungszeiten einholen. Auf einen super Herbst!

Roland Fibich, Chefredakteur