Ein Urlaub wie damals in Cavallino Treporti

Bei einem Aufenthalt in Cavallino Treporti werden Kindheitserinnerungen wach.
© tourismusbuero parco cavallino
Sonne, Strand und Gelati – das hat damals meinen perfekten Urlaub ausgemacht. In Italien habe ich, gemeinsam mit meinen Eltern, die ersten Schritte ins Campingleben gemacht. Schön, dass ich die Erinnerungen jetzt in Cavallino Treporti auffrischen konnte. Da ich sozusagen auf gepackten Koffern saß, wartete ich nur auf das Ende der Quarantäne für die Einreise nach Italien und startete sofort los.
Einiges hat sich seit damals geändert. Die Region, die seit 30 Jahren unter dem Namen „Venedig und ihre Lagune“ zu den Stätten des UNESCO-Weltkulturerbes zählt, bietet den Urlaubern ein perfektes Urlaubserlebnis in einer außergewöhnlich schönen Naturlandschaft, deren Schutz oberstes Gebot ist. Die Pinienwälder, die Gemüsegärten und die Lagunenkanäle sowie die unverbauten Strände unterscheiden Cavallino von den anderen Badeorten an der oberen Adria.

Die 31 Campingplätze, die wie Perlen an einer Schnur am 15 Kilometer langen Sandstrand der Lagune aneinandergereiht sind, halten Angebote für jeden Urlaubswunsch bereit. Neben teilweise hervorragenden ausgestatteten Parzellen für das eigene Campingfahrzeug finden auch Reisende, die zum ersten Mal Campingluft schnuppern möchten, zahlreiche Mietunterkünfte in allen Kategorien.

Ein Urlaub in der Region Cavallino-Treporti sollte aber nicht nur aus einem Aufenthalt auf dem Campingplatz bestehen. Zu vielfältig ist die Region, als dass man nicht ab und zu das Resort verlassen sollte. Das ist auch Paolo Bertolini, dem Präsidenten des Tourismusbüros Parco Turistico die Cavallino Treporti wichtig, der mir in einem Gespräch begeistert von den Naturschönheiten und dem geschichtlichen Hintergrund von Cavallino berichtet hat. „Ziel ist, die örtliche Bevölkerung noch stärker in Verbindung mit den Gästen zu bringen, die Resorts wollen sich nicht abschotten“, erklärt Bertolini. Eingedeckt mit vielen Broschüren und Ideen mache ich mich gleich auf die erste Entdeckungstour. Das geht leicht mit dem Fahrrad, weil die ganze Lagune mit Radwegen gut erschlossen ist.

Die erste Tour führt mich auf die kleine Insel Lio Piccolo, ein besonderer Tipp von Massimo Battaglio, der verantwortlich ist für einen der größten Campingplätze, Marina di Venezia. Und er hat mir nicht zu viel versprochen. Vorbei an Feldern, entlang von Wasserläufen über Brücken führt der gut beschilderte Radweg auf die Insel. Eine Stärkung in einem der authentischen Agriturismo ist unbedingt zu empfehlen. Die gebackenen Artischocken zum Beispiel sind ein Genuss.

„Intakte Natur erlebt man beim Campingurlaub in Cavallino.“

© Sabine Fuss
Auf dem Campingplatz Marina di Venezia gibt es in der Nebensaison viel Platz zum Nachbarn.
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Bei einer Radtour erlebt man die Geschichte der Region hautnah mit.
© Sabine Fuss
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Eine Stärkung in einem typischen Agriturismo sollte man sich nicht entgehen lassen.
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Unberührte Natur, soweit das Auge reicht.
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Der lange Sandstrand gefällt nicht nur den Kindern.
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Die bunten Häuser von Burano sind ein schönes Fotomotiv.
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Der Garten des Restaurants Al Pescatore eignet sich perfekt, um den Sonnenuntergang zu genießen.
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Beim Leuchtturm von Punta Sabbioni hat man eine schöne Sicht auf die ganze Lagune.
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Zurück auf dem Campingplatz Marina di Venezia, bin ich erstaunt, wie schnell sich der Platz aufgrund der Pfingstferien in Deutschland gefüllt hat. Das Areal ist riesig, aber vom Check-In über die Begrüßung ist alles perfekt organisiert. In Punkto Hygiene, ein wichtiger Punkt in Zeiten wie diesen, erfüllt der Campingplatz die höchsten Standards. Ein nahezu kontaktloser Aufenthalt ist kein Problem, da man nicht nur im Supermarkt, sondern auch im Restaurant Lebensmittel oder fertige Speisen bestellen und abholen kann. Selbstverständlich gibt es auch im Highlight des Feriengeländes, dem Aqua Marina Park Zutrittsbeschränkungen, sodass einem ungetrübten Badevergnügen nichts im Weg steht. Wer noch mehr Platz braucht, geht einfach an den Strand, der unendlich lang scheint und sich perfekt für lange Spaziergänge eignet. Seit 2006 wird an der Küste von Cavallino-Treporti jährlich die „Blaue Flagge“ gehisst, die nicht nur für hohe Wasserqualität, sondern auch für das Umweltmanagement vergeben wird.

Nach einer Sporteinheit mit dem Animationsteam bin ich rechtschaffen hungrig und schwinge mich wieder auf meinen Drahtesel. Eine Freundin ist Stammgast im Restaurant Al Pescatore in der Via di Portosecco, 52 und hat mir den Besuch dringend empfohlen. Hier kann man nicht nur unglaublich gut essen, neben Fisch- zaubert die Küche auch fantastische Pasta- oder Fleischgerichte. Allein der schöne Garten mit dem traumhaften Ausblick, besonders bei Sonnenuntergang, auf die umliegenden Inseln ist den kleinen Ausflug absolut wert.

Der nächste Tag ist der Geschichte der Region gewidmet. Sehr stolz ist man hier auf das Batterie Pisani Museum, das eine ehemalige Militäranlage darstellt. Gemeinsam mit einer Besichtigung der Befestigungs- Türme entlang des Kanals Pordelio kann man hier in die Vergangenheit eintauchen und viel über die Geschichte erfahren, in die auch Österreich und Deutschland verwickelt waren.

So schön die Region auch ist, ich erlaube mir auch, ein klein wenig die weitere Umgebung zu erkunden. Mit dem Bus, der vor dem Campingplatz eine Station hat, bin ich in fünf Minuten am Hafen in Punta Sabbioni. Die Fahrt kostet pro Strecke zwei Euro. Die Tageskarte für das Schiff habe ich schon einen Tag vorher gekauft, weil die Umsteigezeit sehr kurz und die Warteschlange sehr lang ist. Eine 24-Stunden-Karte für die Schiffe kostet 20 Euro. Zuerst lasse ich mich nach Burano schippern. Die Insel begeistert mich mit ihren bunt gestrichenen Häusern und ihrem schiefen Glockenturm, der sich aufgrund des Absinkens des Bodens schon ziemlich in Schräglage befindet.

Gestärkt mit einem Espresso und einem Cornetto besteige ich das nächste Schiff, das mich nach Venedig bringt. Wider Erwarten habe nicht nur ich das Reisen wiederentdeckt, sondern auch schon zahlreiche andere Touristen, die sich fast wie früher durch die engen Gassen drängen. Das tut der Stimmung aber keinen Abbruch. Nach einem wunderbaren Essen und einem noch besseren Eis in Cannaregio, dem ehemaligen jüdischen Ghetto im nördlichen Venedig, nehme ich das Schiff zurück nach Punta Sabbioni. Leider fährt der letzte Bus schon um 20.30 Uhr in Richtung Campingplatz. Wer später kommt, hat einen Fußmarsch von zirka zwanzig Minuten vor sich.

Die kleinen Einschränkungen, wie die zur Zeit meines Aufenthalts noch geltende Maskenpflicht oder die Registrierungsbestimmungen trübten meinen Aufenthalt in keinster Weise. Aber zum Schluss macht Regen den Abschied etwas einfacher.
Information:
Camping Marina di Venezia
30013 Cavallino-Treporti VE
www.marinadivenezia.it
Tourismusbüro
www.visitcavallino.com

Von Sabine Fuss
Fotos: Sabine Fuss

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