Verbraucher
Gas braucht man für Herd, Heizung und Kühlschrank. In Wohnmobilen kann man das Warmwasser mit Strom oder Gas aufbereiten, in Wohnwagen meist nur mit Strom. Oft gibt es Gas-Außensteckdosen für Griller und bei bestimmten Herstellern kann mit Gas auch ein 220 Volt Stromaggregat betrieben werden. Man kann bei der Energieversorgung auch komplett auf Gas verzichten indem man mit einem Diesel-Stromaggregat den Strom für die Verbraucher erzeugt.Flaschentypen
Die meisten Gaskästen in Wohnmobilen oder Wohnwagen sind für zwei Stück Elf-Kilogramm-Flaschen konstruiert. Herrscht Platzmangel, weil das Fahrzeug besonders klein und wendig ist, kommen auch kleinere Flaschen zum Einsatz. Für einen mehrwöchigen Sommerurlaub kommt man mit einer Elf-Kilogramm-Flasche leicht aus, auch wenn man täglich kocht und den Kühlschrank autark (d.h. nicht mit Strom sondern Gas) betreibt. Beim Wintercamping, d.h. wenn die Heizung ständig in Betrieb ist, braucht man je nach Temperaturen ein bis drei Elf-Kilogramm-Flaschen pro Woche.Die schweren Stahlflaschen haben den Nachteil, dass das Schleppen beim Tausch mühsam ist und die Zuladung im Fahrzeug verringert wird. Die große Stahlflasche hat leer noch immer 13 Kilogramm. Ist beim Wohnwagen dann auch noch eine Fahrradträger auf der Deichsel oder ein Wasserkanister im Gaskasten, kann die erlaubte Stützlast schnell überschritten sein. Alternativen sind die teureren Alu- oder Kunststoffflaschen. Die Kunststoffflasche hat den weiteren Vorteil, dass man den Füllstand mit freiem Auge sieht. Die graue Stahlflasche ist genormt und hat den Vorteil, dass man sie in den meisten Ländern Europas tauschen kann. Jedenfalls sollte man sich vor der großen Urlaubsfahrt in andere Länder über den Gasnachschub informieren oder ausreichend Flaschen an Bord haben.
Auch gibt es spezielle Gasflaschen, die man an Autogas-Tankstellen selbst befüllen kann. Dazu kann die Flasche im Gaskasten stehen bleiben und das Schleppen der schweren Flaschen zum Tausch entfällt. Da Autogas weit günstiger ist, spart man je Kilo Gas rund 50 Cent. Dem gegenüber steht die Anschaffung der Flasche samt Adaptern und speziellen Stahlbändern für die fixe Montage im Gaskasten, die mit 300 bis 450 Euro zu Buche schlägt. Weiters muss man diese Flaschen alle zehn Jahre überprüfen lassen (und dies kostet zumindest weitere 90 Euro pro Flasche).
Eine Übersicht zu Autogas-Tankstellen samt aktuellen Preisen finden Sie hier.
Sind einem zwei mal Elf-Kilogramm-Gasflaschen zu wenig und will man zum Beispiel für Wintercamping mehr Gas an Bord haben, so gibt es auch die Möglichkeit einen fixen Gastank unterflur am Fahrgestell einzubauen. Das kostet aber rund 1.500 Euro und eignet sich nur für Fahrzeuge mit hoher Zuladung weil hier das Gewicht eine große Rolle spielt. Gastankflaschen und Gastanks müssen nachweislich gemäß EN 12979 bzw. ECER67.01/II/Abs17 ausgestattet (Sicherheitseinrichtungen, Befestigung, Verrohrung, Füllstopp, Rohrbruchsicherung, Absperrungen usw.) errichtet werden.
Füllstand prüfen
Am kostengünstigsten durch Wiegen der Flasche und Abrechnen des Eigengewichts. Einfacher mit batteriebetriebenen Füllstand-Messgeräten, die im Handel erhältlich sind und zwischen zehn und 130 Euro kosten. Diese Geräte sind kaum größer als ein Kugelschreiber und werden einfach außen an die Gasflasche angehalten. Am bequemsten, aber auch am kostspieligsten, sind Messsysteme, die im Fahrzeug verbaut werden und durch Wiegen oder Ultraschall funktionieren. Diese Systeme arbeiten teilweise mit Batterie oder es muss ein Kabel zum Bordnetz gelegt werden. Auch werden Apps angeboten und man hat dann alle Infos am Smartphone. Für derartige Systeme berappt man zwischen 100 und 400 Euro. Dafür sieht man nicht nur den Füllstand sondern weitere sinnvolle Informationen, wie zum Beispiel die geschätzte Zeit wie lange man mit der Flasche noch auskommt.Will man sich den Aufwand (insbesondere in der Nacht) sparen, den Anschluss von einer leeren zu vollen Flasche umzuschrauben, so empfiehlt sich der Einbau einer Truma-Duocontrol, bei der beide Flaschen mit Schläuchen verbunden sind.
Sicherheit
Wenn einige Grundregeln beachtet werden, ist Gas im Freizeitmobil nicht gefährlich. Selbst bei einem Unfall oder Feuer kann eine Gasflasche nicht explodieren. Von eigenhändigen Umbauten der Gasanlage sollte man allerdings die Finger lassen. Zur eigenen Sicherheit ist es ratsam, die Gasanlage alle zwei Jahre von einem Fachmann überprüfen zu lassen. Wenn man mit dem Unterboden Steine, Äste oder Eis streift, sollte man den Sitz der Leitungen kontrollieren lassen.Während der Fahrt
Sind alle Hähne inklusive Haupthahn geschlossen, erhöht dies die Sicherheit. Wenn man allerdings eine Mono- oder Duocontrol mit Crashsensor und Schlauchbruchsicherung einbauen lässt, kann man alle Gasgeräte auch während der Fahrt bedenkenlos betreiben. Man muss allerdings prüfen, ob die Verbraucher, die ja alle mit einer Flamme arbeiten, vor Fahrtwind geschützt sind. Wird die Flamme vom Wind ausgeblasen, kann dennoch nichts passieren, das sog. Thermoelement stoppt dann die Gaszufuhr.Gasüberprüfung
Die Gasüberprüfung nach Prüfrichtlinie G-107 regelt den Betrieb, die Wartung und Überprüfung von Gasanlagen in Campingfahrzeugen.Das ist im Moment für die § 57 a Überprüfung noch nicht zwingend vorgeschrieben. Jedoch wird in einem eventuellen Schadensfall jedes Campingfahrzeug sehr wohl auf die Einhaltung der ÖNORM EN 1949* bzw. Prüfung nach landesspezifischen Prüfrichtlinie* (in Österreich z.B. G 107 aber auch G 607 ist gültig) inkl. Plakette überprüft. Die Überprüfung der Gasanlage hat spätestens zwei Jahre nach der Erstabnahme (durch den Hersteller oder Errichter) der Gasanlage zu erfolgen und ist in weiterer Folge alle zwei Jahre durchzuführen. Die Überprüfung kostet je nach Prüfstelle zwischen 40 und 80 Euro.
Von Anton Sima
Stand der Informationen: 13.12.2019