Heizsysteme im Überblick

Vorbauen fürs Wintercamping
So heizen Sie richtig: Wie Sie es in der kalten Jahreszeit beim Campen warm haben.
Diejenigen Camper, die ihr Fahrzeug im Winter nicht einmotten, sondern rund ums Jahr unterwegs sind, kommen nicht um eine Heizung in ihrem Freizeitfahrzeug herum. Wir stellen die gängigsten Heizsysteme für Wohnwagen und Wohnmobil vor. Auch an kühlen Frühlingstagen und im Herbst ist eine Heizung unentbehrlich. Mit der richtigen Wohnmobil-Heizung wird es im Camper genauso wohlig warm wie zu Hause. Auch eine Nachrüstung im selbst ausgebauten Kastenwagen ist dank der unzähligen Möglichkeiten heutzutage kein Problem. Unterschieden wird bei den Heizsystemen nach der Art der Wärmeübertragung. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen Luftheizungen und Wasserheizungen. Bei einer Luftheizung wird die Luft im Fahrzeug über einen Brenner oder mit einem Heizelement erwärmt und mit einem Gebläse im Fahrzeuginnern verteilt. Bei der Wasserheizung wird die Wärme über einen Wasserkreislauf transportiert. Die Wärme wird entweder über eine Fußbodenheizung oder über einen Wärmetauscher, wie zum Beispiel einen Heizkörper an die Umgebungsluft abgegeben. Mit einer Luftheizung hat man es schneller warm im Fahrzeug, dafür wird bei der Wasserheizung die Wärme gleichmäßiger verteilt, ähnlich einer Zentralheizung, wie man sie von zuhause kennt. Sowohl Luft- als auch Wasserheizungen lassen sich mit Gas, Diesel, Benzin oder Strom betreiben.

Gasheizung

Da in den meisten Wohnmobilen ohnehin eine Gasanlage verbaut ist, ist es naheliegend, auch mit Gas zu heizen. Außerdem ist man zumindest eine Zeit lang autark. Eine Elf-Kilogramm-Gasflasche reicht zum Heizen für zwei bis drei Tage. Besonders wenn man den selbstausgebauten Van mit einem solchen Heizsystem ausrüsten möchte, gibt es dabei viele Sicherheitsauflagen und Vorgaben zu erfüllen. Die Empfehlung lautet für alle Camper mit Gasanlage, diese im zweijährigen Intervall bei einer Prüfstelle prüfen zu lassen. Auch ein Gas- und Kohlenmonoxid-Warnmelder sollten nicht fehlen. Gasheizungen dürfen während der Fahrt nur betrieben werden, wenn die entsprechende Ausrüstung (eine Gasdruckregelanlage mit Crashsensor sowie Schläuche mit Schlauchbruchsicherungen) verbaut ist. In manchen Ländern benötigt man für den Anschluss der länderspezifischen Flaschenadapter, die man als Euro-Adapter-Set im Fachhandel erhält.

Kraftstoffbetriebene Heizung

Für Wohnmobile mit Diesel- und Benzinantrieb eignen sich auch kraftstoffbetriebene Heizungen. Den zum Heizen benötigten Kraftstoff bezieht die Heizung direkt aus dem Fahrzeugtank. Das ist von Vorteil, da man jederzeit an Tankstellen Treibstoff nachtanken kann. Dieselheizungen haben einen sehr geringen Verbrauch: Bei einer mittleren Heizleistungsabgabe von 1.000 Watt werden rund 110 Milliliter Treibstoff pro Stunde verbraucht. Eine Zwölf-Volt-Versorgung für Gebläse und Zündung ist nötig.

Elektrische Heizung

Wohnmobil-Heizungen, die mit Strom betrieben werden, eignen sich vor allem während der Übergangszeit und nur dann, wenn man auf Landstrom zugreifen kann. Die Heizgeräte sind relativ einfach einzubauen und aufgrund ihrer geringen Größe platzsparend. Infrarotheizungen erzeugen durch die ausgestrahlten Wellen eine besonders angenehme Wärme. Doch auch sie verbrauchen viel Strom, sodass man einen Camping- oder Stellplatz anfahren muss, wenn man sie verwenden möchte. Alternativ kann man für kurze Zeit auch mobile Heizlüfter verwenden, solange die Bordbatterie das mitmacht.

So heizen Sie richtig

  • Um Schwitzwasser im Reisemobil oder Wohnwagen zu verhindern, ist es wichtig, regelmäßig zu lüften. Zweimal am Tag sollte man alle Fenster und Dachluken für mindestens fünf Minuten öffnen.
  • Beim Campen im Winter darauf achten, dass Ansaug- und Abgaslüftungen eisfrei sind.
  • Ein Schneewall oder eine Abdeckung rund um das Fahrzeug können eine Abkühlung durch Zugluft verhindern.
  • Thermoabdeckungen für das Fahrerhaus verhindern den Verlust der Heizwärme.
  • Die Luftzirkulation muss immer gewährleistet sein. Daher die Lüftungsschlitze und Zwangsbelüftungen nicht verstellen oder abdecken.
  • Nasse Sportgeräte, Schuhe und Kleidung nach Möglichkeit in einem Trockenraum auf dem Campingplatz trocknen, um möglichst wenig Feuchtigkeit ins Fahrzeug zu tragen. 
  • Gegen kalte Füße beim Wintercampen helfen elektrische Teppich-Heizmatten.


1. Die Combi-Gasheizungen von Truma  haben einen integrierten Heizstab für  zusätzlichen Elektrobetrieb auf dem  Campingplatz und einen niedrigen  Energieverbrauch.
2. Mit dem Zwei-Zonen-System der Alde Compact 3030 Plus kann beispielsweise der Schlafbereich auf eine niedrigere Temperatur eingestellt werden, während im Küchen- bzw. Sitzbereich eine höhere Temperatur herrscht.
3. Kraftstoffbetriebene Luftheizungen wie die Air top von Webasto arbeiten leise und sparsam und brauchen nicht viel Platz.
4. Die dieselbetriebene Thermo Top Evo-Wasserheizung von Webasto wärmt auch durch die Nutzung der Luftauslässe im Armaturenbrett.

Ein Artikel aus der Camping Revue 6/2023.
Die Camping Revue erhalten Sie als Mitglied des ÖCC 6 mal im Jahr kostenlos nach Hause geliefert.

Jetzt Mitglied werden
RegistrierenLogin