Camping Revue 4/2022

dass die Camperinnen und Camper ihre liebste Form fürs Unterwegssein innig lieben, ist für die ÖCC-Mitglieder wahrlich keine Überraschung. Dennoch lohnt es sich, einen Blick in die Ergebnisse einer brandaktuellen Studie zu werfen, in der unter anderem die Motive fürs Campen untersucht wurden – sozusagen ein etwas ausführlicherer Blick in die Camper- Seele mit der Methode der Umfrageforschung. Diese Studie wurde im Mai und Juni unter Österreicherinnen und Österreichern durchgeführt, die in den vergangenen fünf Jahren einen Campingurlaub gemacht haben oder sich auch nur für das Campen interessiert haben.

Dabei hat sich herausgestellt, dass immerhin jeder vierte Camper bzw. Camperin durch die Coronavirus-Pandemie wieder zu dieser Form der Freizeitgestaltung zurückgefunden hat. Die Studie belegt damit auch in wissenschaftlichen Fakten, was Tagesgespräch auf den Campingplätzen ist. Zwar sind die sozialen Medien und die Google-Suche im Vormarsch, aber die Mundpropaganda beziehungsweise die persönlichen Empfehlungen von Freunden und Bekannten sind immer noch für mehr als die Hälfte der Entscheidungen für einen Camping- oder Stellplatz entscheidend. Die überwiegende Mehrheit plant dabei im Voraus und reserviert schon vor der Abreise einen Platz oder zumindest die wichtigsten Plätze während der Reise, immer spontan entscheiden nur 16 Prozent, was dann doch ein überraschend niedriger Wert ist.
 

Bei den Reisezielen hat Österreich selbst bei den Landsleuten mit 53 Prozent eindeutig die Nase vorne, auf den Plätzen folgen mit 20 Prozent Italien und mit 17 Prozent Kroatien. Deutschland kommt als Reiseziel für die österreichischen Camper nur bei fünf Prozent in Frage, alle anderen Länder (zum Beispiel Griechenland, Spanien oder skandinavische Länder) liegen unter dieser Marke. 45 Prozent campen am Campingplatz, 33 Prozent in einer
Mietunterkunft am Campingplatz und 17 Prozent stehen nach eigenen Angaben aufs Wildcampen. Bei den Campingformen hat das Wohnmobil mit 24 Prozent die Nase vorne, gefolgt vom Gespann und vom „Mobile Home“, dem kleinen Zelt für bis zu drei Personen, dem klassischen „Camping-Bus“ und dem größeren Zelt. Fix installierte Bungalows sowie Dach- und Mietzelte spielen nur eine untergeordnete Rolle.

Freiheit, Ungebundenheit und Spontanität stehen freilich als Motive fürs Campen ganz oben, gefolgt von der Naturverbundenheit und der Aussicht, besonders günstig Urlaub zu machen. Vor allem jene, die noch keine Camper sind, haben mehrheitlich eine fixe Vorstellung von persönlicher Freiheit, wenn sie ans Campen denken!

Roland Fibich, Chefredakteur