Das Beste im Westen

Eine Reise durch Österreichs westlichste Bundesländer
© Sabine Fuss
Ein Urlaub, wie wir ihn geplant haben - nämlich am Meer - war Ende Mai nicht möglich. Erholung aber trotzdem dringend gefragt. Also starten wir pünktlich zur Wiedereröffnung der Campingplätze am 29.5. in Richtung Westen, um Tirol und Vorarlberg zu erkunden.

Walchsee

Als eine der ersten Gäste kommen wir am Terrassencamping Süd-See am Tiroler Walchsee in der Region Kaiserwinkl an. Es ist so gut wie nichts los, aber das stört uns nicht, den Betreiber wohl schon. Das ist der größte der drei Campingplätze, die sich rund um den See befinden. Leider auch der teuerste, aber dafür ist die Lage sehr schön und von jedem Stellplatz genießt man einen herrlichen Blick auf den See. Hundebesitzer würden sich hier sehr wohl fühlen, denn es gibt mehrere Hundebadestrände, einer davon gehört zum Terrassencamping. Eine schöne Wanderung führt uns direkt vom Platz weg zu drei Almen. Auf der Riesneralm werden wir hervorragend und äußerst freundlich bewirtet. Überall hat man ausreichend Zeit mit den Gästen zu plaudern – das ist schön. Das letzte Stück der dreistündigen Runde belohnt uns mit tollen Aussichten auf den See. Die morgendliche Laufrunde führt mich noch zum Vier-Elemente-Weg, der direkt im Ortszentrum beginnt. Ein bissl Kunst und Meditation können in Zeiten wie diesen ja nicht schaden.
 

Kramsach

Es erwartet uns nicht nur strahlender Sonnenschein, sondern auch ein herzlicher Empfang am Camping Seehof am Reintaler See. Eingedeckt mit vielen Tipps und der Alpbachtal-Karte machen wir uns gleich auf, um das Freiluftmuseum der Tiroler Bauernhöfe zu erkunden. Der Spaziergang dorthin führt auf einem Waldweg und dauert nur 15 Minuten. Es erwarten uns 37 historische Gebäude und Bauernhäuser auf einem riesigen und wunderschön angelegten Gelände.
Später lockt uns noch der Berglsteinersee, den wir mit dem Rad erklimmen. Der Bergsee ist super idyllisch. Auf keinen Fall darf man eine Wanderung durch die Tiefenbachklamm auslassen, die man mit dem Rad nach neun Kilometern erreicht. Am Ende der 1,5 Stunden dauernden Wanderung gibt es eine Stärkung in der Jausenstation. Festes Schuhwerk und Trittsicherheit sind auf jeden Fall von Nöten.
 

Stams

Am beschaulichen Campingplatz Eichenwald in Stams wartet Bruno Zoller schon mit vielen Tipps auf uns. Wir machen uns auch gleich auf den Weg zum Locherboden und der Wallfahrtskirche. Aber zuerst müssen wir die spektakuläre Hängebrücke über den Inn überqueren. Nicht ganz so leicht, wenn man Höhenangst hat. Aber der Mut und die Mühen des Aufstiegs ermöglichen uns dann einen schönen Blick auf das Stift Stams. Ein Besuch auf der Schisprung-Schanze macht uns besonders viel Spaß. Wir dürfen den jungen Athleten des Schigymnasiums beim Training zusehen. Auch nichts für Höhenangst-Geplagte.

 

Bludenz

Statt über die Autobahn fahren wir über die Arlberg Panorama Straße nach Vorarlberg.
Die Wetteraussichten für die nächsten Tage sind nicht schön, aber zum Glück lassen wir uns nicht abschrecken und machen gleich mal in Bludenz Station. Mit der Muttersberg-Bahn lassen wir uns ganz gemütlich auf den Berg bringen. Dann allerdings wird es wieder mal schweißtreibend, weil wir noch eine Wanderung zur Fraßenhütte anhängen. Wiederum entschädigt uns der herrliche Ausblick auf die darunterliegenden Täler und der Sonnenschein für die Strapazen.
 

Nächster Stopp: Feldkirch

Absolut bezaubernd! Es ist Samstag und somit Wochenmarkt. Wunderbar – ganz Feldkirch scheint auf den Beinen zu sein, um sich mit regionalen Köstlichkeiten von den Bauern der Region einzudecken. Unseren Einkauf schließen wir mit einem gemütlichen Frühstück im Café April, direkt in der Fußgängerzone ab, bevor wir zu unserem Parkplatz neben der Schattenburg zurückkehren. Der ist perfekt auch für größere Wohnmobile geeignet.
Einen kurzen Abstecher machen wir bei der Villa Rustica in Rankweil, einer römischen Ausgrabung, die frei zu begehen ist und durch einen Vorarlberger Architekten, um ein begehbares Kunstwerk erweitert wurde. Außerhalb von Rankweil wollen wir uns einem kleinen Abenteuer, der Üblen Schlucht, stellen. Eine wahrlich spektakuläre Schlucht mit tosenden Wasserfällen erwartet uns. Allerding ist die Wanderung nur für sehr geübte und trittsichere Wanderer zu empfehlen.
 

Dornbirn

Der hübsche Campingplatz Dornbirn empfängt uns mit strömenden Regen. Nun gut, bewegt haben wir uns für heute genug. Wir rasten  und  planen schon den nächsten Tag. Es regnet immer noch. Trotzdem machen wir einen Spaziergang durch die Altstadt von Dornbirn, die an einem verregneten Sonntag Mittag während der Corona Krise menschenleer ist. Wir finden das gemütliche Café Marengo, dass uns mit heißem Tee und hausgemachten Kuchen verwöhnt und bewundern beim Rückweg noch die architektonischen Highlights wie den Kulturraum Dornbirn oder die Stadtbibliothek. Neuer Tag – neues Glück: der Wettergott hat ein Einsehen. Deshalb schnell in die Wanderschuhe geschlüpft, denn vom Campingplatz beginnt ein Wanderweg entlang der Ache nach Güble über die Rappenlochschlucht (von dort unbedingt einen Abstecher in die Alplochschlucht machen) hinauf auf den Karren, wo uns von der Aussichtsplattform ein wundervoller Fernblick zum Bodensee und deftige Käsespätzle erwarten.
 
 

Bregenz

Der See ruft. Wir fahren nach Bregenz. Ein Spaziergang entlang der schönen Promenade vorbei an der verwaisten Seebühne (die Festspiele finden heuer nicht statt) führt uns in die Altstadt. Schön, dass die Cafés geöffnet haben – schade aber, dass alle Museen derzeit nur am Wochenende geöffnet sind. Es bleibt uns die Natur zu genießen. Die Pfänderbahn ist zwar in Betrieb, aber wir lassen sie links liegen und gehen den steilen „Gschliefweg“ in einer guten Stunde bergauf um in der urigen Pfänderdohle auf der Pfänderspitze eine Jause zu genießen. Bergab über Altreute, verprassen wir die gesparten Fahrtkosten anschließend im Eissalon Kolibri am Kornmarkt.
 

Bregenzerwald

Die letzten beiden Tage verbringen wir im Bregenzerwald. Hittisau ist uns einen Stopp wert. Am Wasserwanderweg lassen sich schöne alte Holzbrücken bestaunen. Schade, dass im einzigen Frauenmuseum Österreichs eine Ausstellung vorbereitet wird und es daher geschlossen hatte. So fahren wir weiter nach Egg. Wir sind die ersten Gäste mit dem Wohnmobil beim Naturnah-Hof Metzler, der Mitglied ist bei Schau aufs Land und werden auf das Herzlichste begrüßt. Wir stöbern  im Hofladen  und decken uns mit allerlei Molkeprodukten und Käse ein. Später schauen wir noch  beim Melken der Ziegen und Kühe zu - dafür gibt es extra eine Besuchergalerie im Stall. Unser Frühstück können wir im Naturgarten zwischen Hasen und Hühnern verspeisen. Ein Top-Tipp für Familien mit Kindern!
 

Innsbruck

Am Rückweg bietet sich ein Stopp am Campingplatz Natterer See bei Innsbruck an. Das Wetter ist herrlich und der Platz sehr gut besucht. Unbegrenzte Freizeitmöglichkeiten werden uns hier geboten. Wir entscheiden uns für den kostenlosen Bus, mit dem wir uns nach Innsbruck chauffieren lassen und flanieren durch die Altstadt, wo reges Treiben herrscht und es gar nicht so leicht ist in den Gastgärten einen freien Tisch zu finden.  Eine Wanderung geht immer noch und so verbringen wir den letzten Tag am Berg: die Aussicht von der Nordkette auf die Landeshauptstadt ist wirklich ein Genuss und entschädigt für den kräftezehrenden Aufstieg.
 

Fazit

Ein Österreichurlaub ist abwechslungsreich und besonders heuer besonders und jeder findet sein Plätzchen. Empfehlenswert ist auf jeden Fall vorab zu recherchieren ob und wann Museen, Sehenswürdigkeiten oder Seilbahnen geöffnet haben. Und ja, ich hab mich ein bisschen in Vorarlberg verliebt. Die offene Herzlichkeit der Menschen und das gelungene Miteinander von Tradition und Moderne speziell in der  Architektur hat es mir angetan.

Infos:

 

Walchsee

Terrassencamping Süd-See  ÖCC Vorteilspartner
Camping Seemühle
Camping Seespitz
 

Reintaler See

Seecamping Berghof ÖCC Vorteilspartner
Camping Seeblick Toni ÖCC Vorteilspartner
 

Innsbruck

Ferienparadies Natterer See ÖCC Vorteilspartner
Camping Kranebitterhof
 

Stams

Camping Eichenwald ÖCC Vorteilspartner
 

Bludenz

Auhof Camping Bürs ÖCC Vorteilspartner
 

Feldkirch

Waldcamping Feldkirch
 

Dornbirn

Camping Dornbirn
 

Bregenz

Seecamping Bregenz ÖCC Vorteilspartner
Camping Mexico am Bodensee
 

Schau aufs Land

www.schauaufsland.at
Jahresabo um 35 Euro
Berechtigt zu jeweils einem Aufenthalt von 24 Stunden bei den über 100 Partnerbetrieben.
 

Vorarlberg Tourismus

www.vorarlberg.travel
 

Tiroler Tourismusinformation

www.tirol.at


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