Wir stellen vor: Tischer Box 230S

Peter Tischer fertigte mit seinem Vater die erste Wohnkabine für einen VW-Pritschenwagen. Sie wollten ein wendiges Zuhause für unterwegs bauen. Die Idee war erfolgreich, so entstand die Tischer GmbH: Ein deutsches Unternehmen, das heute vornehmlich in Handarbeit pro Jahr ca. 230 Absetzkabinen für alle gängigen Pick-ups fertigt. Pick-up-Kabinen haben im Reisefahrzeugbereich immer eine Nische dargestellt. Die Motive, sich für eine Absetzkabine zu entscheiden, sind unterschiedlich. Klar ist der Vorteil, am Urlaubsort die Kabine absetzen zu können und mit dem Fahrzeug mobil zu sein. Freilich bietet diesen Vorteil auch ein Wohnwagengespann, dieses ist aber länger und behäbiger. Eine Wohnkabine ist günstiger als ein Wohnwagen, sie muss nicht angemeldet werden und man spart sich das jährliche §57a-Pickerl. Oder man fährt beruflich oder aus steuerlichen Gründen einen Pick-up und will diesen auch als Urlaubsfahrzeug mit Schlafmöglichkeit aufrüsten. Eines der wohl stärksten Argumente ist die Offroad-Tauglichkeit eines Allrad-Fahrzeuges mit großer Bodenfreiheit – auch wenn diese beschränkt ist durch das zusätzliche Gewicht und den höheren Schwerpunk der Kabine. Extremes Gelände: nein, aber leichtes Gelände: ja. Zielgruppe sind die Abenteurer, die auch auf Schotter- oder Sandpisten, einsamen Stränden, steilen Bergstraßen und nassen Wiesen gut vorankommen wollen. Bereist man bestimmte entlegene Länder oder will gar zu einer Weltreise starten, so kommt man um ein Geländefahrzeug gar nicht herum. Das wichtigste dabei ist das Zusammenspiel von Fahrzeug und Kabine. Um dem zusätzlichen Gewicht und der Hecklast entgegenzuwirken, sind meist Fahrwerksumbauten wie Luftfederung sinnvoll. Autobahn-Höchsttempo mag so ein Pick-up Camper mit 500 Kilo am Buckel gar nicht. 

 

Der Händler hat für die Tischer-Box mit verlängertem Alkoven auf einen voll ausgestatteten Jeep Gladiator zurückgegriffen und diesen martialisch anmutend modifiziert: Drei-Zoll-Fahrwerksumbau für noch mehr Bodenfreiheit, stärkere Stoßdämpfer und Federn, Lenkungsdämpfer und riesige Geländereifen. Das Gefährt ist mächtig und zieht sofort Blicke auf sich. Auch hier gilt: Geländetauglichkeit und Optik gegen Fahrkomfort auf der Straße, diesen Kompromiss bestimmt der Kunde.  
Die Box 230S hat einen verlängerten Alkoven und kann alles, was ein Wohnmobil auch kann. Sie ist von der Wohnraumgröße aufgrund der Breite sogar einem Sechs-Meter-Kastenwagen voraus. Fährt man mehr im Gelände, greift man wohl eher zu einem kleineren Modell. Die Box ist komplett aus Alu-Sandwich-Platten gefertigt: Aluhaut, Dämmung 30 mm Sytrofoam, innen Sperrholz, sechs Jahre Dichtheitsgarantie. Die Kabine ist mit vier Befestigungselementen mit dem Fahrzeug verbunden. Hat man mal Übung ist das Ab- oder Aufsetzen der Kabine in 30 Minuten erledigt. Die vier Gewindeelemente zum Fahrzeug werden gelöst und die Kabine wird mittels vier mechanischer Kurbelstützen angehoben. Dann fährt man mit dem Fahrzeug nach vorne heraus – fertig.  

„Man kommt dorthin, wo man mit anderen Reisefahrzeugen nicht mehr hinkommt: Kompromiss zwischen großer Freiheit auf Rädern und Wohnkomfort.“