Bei nahendem Gewitter
Hohe dunkle Wolken, Wind, fernes Grollen und zuckende Blitze: für den einen ein grandioses Naturschauspiel, für den anderen blanker Horror.
Ist der Wohnwagen sicher?
Je nach Aufbauart schützt der Wohnwagen oder das Reisemobil wie ein Faraday’scher Käfig.
Bei Alu-Aufbauten oder Kunststoffaufbauten mit Metallgerippe ist man im Inneren eines Wohnwagens sicher. Man sollte sich in
jedem Fall beim Hersteller über die Bauweise erkundigen.
Achtung:
Vorsicht mit Vorzelt oder Zelt! Das Metallgestänge stellt keinen sicheren Schutz vor Blitzen dar. Es empfiehlt sich, das Zelt auf seinen festen und sicheren Stand zu prüfen, eventuell weitere Häringe einschlagen. Vorzelt oder Zelt schließen, damit bleibt innen alles trocken und Windböen können weniger Schaden anrichten.Bordelektrik
Das Campingfahrzeug vom Strom abkoppeln. Am besten das Stromkabel wegräumen (nicht an der Stromsäule hängenlassen). Fernsehgerät abdrehen, Antennenmast einziehen, Sat-Schüssel bzw. Receiver ebenfalls ausschalten.Was sonst noch zu beachten ist:
Markise einrollen, Wäsche, Badetücher, Campingutensilien (Tisch, Sessel,
Fahrräder usw.) gut und sicher verstauen (z.B. im Kofferraum oder im Vorzelt).
Fenster und Dachluken schließen.
Zeltcampern
empfiehlt sich der Schutz im Hauptgebäude oder im Aufenthaltsraum (so ist man auch vor etwaigen herumfliegenden Teile sicher).
Für Tramper, Biker und Wanderer hier nochmals die wichtigsten Tipps:
- Schutzraum suchen
- Mit geschlossen Beinen in einer Senke hocken
- Abstand zu Metallgittern, Weidezäunen und Bäumen halten
- Fahrräder mindestens 3 Meter entfernt ablegen
- Handy abstellen
Übrigens, das Gewitter-Zählen ist
immer noch ein guter Gradmesser: Vergehen zwischen Donner und Blitz weniger als 20 Sekunden, sollte man Tische und
Stühle wegräumen und alles dicht machen. Bei 10 Sekunden ist das Gewitter nicht
weiter als drei Kilometer entfernt und es wird höchste Zeit, sich in Sicherheit zu bringen.
Brand am Campingplatz
Ein Brand am Campingplatz kann besonders in warmen und trockenen Gebieten schnell passieren. Ob durch schlecht gelagerte Gasflaschen, durch elektrische Defekte oder durch schlecht gesicherte Feuerstellen, mit ein paar einfachen Vorkehrungen können Sie das Schlimmste vermeiden.
Der Umgang mit Gas
- Lagern Sie Gasflaschen immer im Stehen, in dafür vorgesehenen Abstellräumen (im Wohnwagen meist der Deichselkasten) und mit ausreichend Lüftungslöchern bzw. -schlitzen.
- Lüften Sie in geschlossenen Räumen bei der Benützung von Gas ausreichend.
- Lassen Sie regelmäßig eine Gasprüfung Ihrer Gasanlage durchführen. Mehr erfahren Sie in unserem Artikel über Gasüberprüfung und zu Gasprüfstellen.
- Stellen Sie bei einem Gasgrill die Gasflasche nie unter, sondern neben den Grill.
Verhalten an der Feuerstelle
- Halten Sie immer einen Eimer Wasser, einen Feuerlöscher oder Sand zum Löschen bereit.
- Achten Sie auf genügend Abstand zu leicht brennbaren Materialien, wie z.B. das Zelt, Schlafsäcke, Bäume und mehr. Rechnen Sie mit Funkenflug.
- Stellen Sie den Grill nur auf ebenen Untergrund auf
- Schütten Sie beim Verlassen der Grillstelle Sand auf die Kohle, um die letzten Glutherde zu ersticken. Tipp: Vom Löschen mit Wasser wird abgeraten, da es zu einer starken Rauchentwicklung führen kann, worüber sich vor allem die Nachbarn nicht besonders freuen werden.
Vermeiden von Brand durch defekte Elektrik
- Warten Sie Ihre Elektrik regelmäßig.
- Hängen Sie nicht zu viele Geräte an den Stromkreis. Insbesondere im Campingbereich gibt es viele Küchengeräte mit Akkubetrieb.
- Prüfen Sie Kabel auf ihre Isolierung.
Was tun, wenn es bereits brennt?
- Melden Sie umgehend den Brand beim Campingplatzbesitzer und bei der Feuerwehr. Inzwischen können Sie versuchen, den Brand zu bekämpfen, sofern Sie sich selbst nicht in Gefahr bringen und über geeignete Mittel verfügen. Führen Sie daher immer eine Löschdecke und/oder Feuerlöscher mit.
- Alarmieren Sie den restlichen Campingplatz und bringen Sie die Menschen in Sicherheit.
- Halten Sie Straßen und Zufahrtswege für die Einsatzfahrzeuge frei.
- Entfernen Sie Gasflaschen aus der Nähe des Brandherds, sofern dies gefahrlos möglich ist. Zelte sind ebenfalls leicht entflammbar und sollten auch aus der Gefahrenzone gebracht werden.
Schutz vor kriminellen Übergriffen
Auch vor kriminellen Übergriffen sind Camper nicht gefeit. Allerdings können Sie,
wie bei jedem anderen Urlaub, das Risiko eines Diebstahls deutlich minimieren, wenn Sie gewisse Grundregeln befolgen:
- Fahrzeug abschließen, Fahrzeugtüren gegebenenfalls mit einem Spanngurt von Tür zu Tür sichern, Aufbau/Wohnraumtüren mit Zusatzschlössern oder Querriegeln sichern.
- Fahren Sie durch Stadtzentren oder eine problematische Region, empfiehlt es sich, die Zentralverriegelung zu aktivieren – speziell, wenn Sie im Stau stehen.
- Wertgegenstände verstecken oder mitnehmen: Beim Verlassen des Fahrzeugs gehören sämtliche Wertsachen entweder in ein fest verankertes Wertbehältnis (z.B. Wohnmobiltresor) oder Sie tragen sie unsichtbar am Körper.
- Alarmanlage nutzen: Das Aufrüsten mit einer Alarmanlage ist zwar mit Kosten verbunden, schreckt jedoch meist wirksam ab.
- Sicherer Schlafplatz: Abseits von Autobahnen und Autobahnparkplätzen sind Sie sicherer. Suchen Sie vorzugsweise betreute Campingplätze auf.
Speichern Sie die Notrufnummern 133 oder 112 in Ihr
Mobiltelefon ein, um im Notfall rasch Alarm schlagen zu können. Telefonnummern zum Sperren von Handy, Kredit-
und Bankomatkarten haben Sie am besten auch stets parat. Wird man trotz aller Vorsicht Opfer von Dieben, muss unverzüglich
Anzeige erstattet werden. Wenden Sie sich hierfür an die nächste Touristen-Polizei, sofern in Ihrem Reiseland verfügbar.
Am besten erstellen Sie bereits vor der Reise eine Übersicht aller Wertgegenstände und Dokumente inklusive der Ausweisnummern. Tipp: Nehmen Sie Fotokopien Ihrer Unterlagen auf die Reise mit, oder erstellen Sie Scans bzw. Fotos Ihrer Dokumente und speichern Sie sie in einer sicheren Online-Cloud.
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Stand der Informationen: 25.07.2023